liebe Radarlergemeinde,
gestern war es wieder so weit, heute sind die 17. Cyclassics Geschichte.
Aber ihr kennt diese Geschichte ja noch nicht, deshalb ein kurzer Abriss.
Nachdem im letzen Jahr noch quasi drei Radarler gefahren sind (Marc, Udo und ich), beschränkte sich unsere Vereinsrepräsentanz dieses Mal auf Udo und mich.
Udo war nach seinem Sturz vor acht Wochen in Hannover wieder genesen, die Wunden verheilt und hoch motiviert.
Am Samstag sind wir um 13.30 Uhr ab Göttingen gestartet und haben gegen 17:00 Uhr im Hotel eingecheckt.
Anschliessend haben wir uns auf den Weg zum Gänsemarkt gemacht, um die Startunterlagen abzuholen.
Nachdem wir letztes Jahr doch relativ gute Platzierungen eingefahren haben, (Udo 339' er ich 1.000' er, von ~ 12.990 ) war die Blockeinteilung für dieses Jahr doch ziemlich spannend.
Kurz: Udo startete aus Block B! (A ist der VIP- Block) und ich aus Block E.
Wie jedes Jahr, lag mein Trainingspensum bei ca. 650 km (inkl. der TdE), was mir für den zugewiesenen Block auf einmal ziemlich mager vorkam.
In der Aufstellung am Sonntagmorgen standen Fahrmaschinen, die einen vor Neid erblassen ließen und nur ganz wenig zu einem ausgeprägten Selbstbewusstsein meinerseits beitrugen.
Der Start war um kurz vor acht Uhr angesetzt. Bis dahin habe ich in der im Schatten gelegenen Aufstellung bei ca. 14 Grad ziemlich geschlottert.
Dann ging es los.
Erstmalig in der Geschichte dieses Rennens wurde die Strecke in umgekehrter Richtung gefahren.
Die ersten knapp 8 km also identisch mit dem bisherigen Verlauf, dann ging es auf die Köhlbrandbrücke.
Weil von dieser Seite flacher und viel schneller, kam es vor mir zu einer kleinen Kollision und uns fuhr die Spitzengruppe davon.
Aktiv an der Aufholjagd beteiligt, fuhren wir mit ca 30 Fahrern an die vor uns fahrende Gruppe heran!
Leider handelt es sich nicht um die " Heisskisten" aus unserem Block, sondern um abgehängte aus den Vorgruppen.
Also durch und weiter.
Das Tempo verlangsamte sich dann ab km 20 auf 30 -35 km/h, weil es in die "Berge" ging.
Hier habe ich dann noch einmal kurz die Führung übernommen, weil der Schnitt erheblich in den Keller sackte.
Nach 3-4 Minuten übelster Quälerei rief mir einer von hinten zu, dass ich warten sollte....
Der nächste Fahrer hinter mir hatte schon 50 m Abstand.
Mein Puls war sowieso schon auf 180 und stieg mit der Erkenntnis direkt auf über 200.
Also ließ ich mich wieder in das Feld zurückfallen und habe das 2. Frühstück zu mir genommen und die Gegend in Sommerstimmung, Sonne pur und ca. 24 Grad, genossen.
Immer mal wieder hatten auch andere Fahrer den Wunsch zu geniessen, sind abgestiegen, haben sich an den Strassenrand gestellt, ihr Rad inspiziert und by the way den Schlauch gewechselt.
Die dann folgenden kurzen, aber knackigen Steigungen haben wir sehr zügig geschluckt.
So haben wir etliche kleine und grössere Gruppen eingefahren, bis unsere dann auf rund 150 Mitfahrer angewachsen war.
Die Schnittgeschwindigkeit kletterte dann auch stetig Richtung 39 km/h.
Auf einem Flachstück wurde ich von einem Nachbarfahrer angesprochen, der sich tierisch über die aktuelle Geschwindigkeit von 44 km/h freute, ohne dabei viel treten zu müssen.
Es handelt sich um einen "Dauer-Lutscher" von denen es über 90 % in der Gruppe gab, die nach dem Rennen nicht duschen brauchten.
Grundsätzlich wurde die Fahrerei auf die letzten 20 km ein bisschen hektisch, was immer wieder zu Berührungen führte.
Zu 99,9 % verliefen diese ohne Sturz, aber eben nicht immer, die Betroffenen konnten alle weiterfahren.
Die kritischen Kurven, Inseln, etc. waren gut markiert, mit Strohballen und Markierungsband abgesichert, sowie mit laut pfeifenden Personal bestückt.
Nach der Feldertrennung lief es für mich persönlich sehr gut weiter, der letzte "Anstieg" in die Nordstadt, dann zur Mönckebergstrasse ging rasend schnell.
Das Publikum hat uns schon 350 m vor dem Zieleinlauf mit einem wahnsinnigen Geräuschpegel nach vorn getrieben, so dass kurzfristig noch einmal weit über 40 km/h gefahren wurde.
Mein Adrenalinspiegel hatte nach der Zieldurchfahrt seinen Höhepunkt erreicht.
Nach ein paar Minuten haben ich dann Udo getroffen, der bereits seine Familie telefonisch über die unfallfreie Ankunft informiert hatte.
Udos Ergebnis liegt etwas unter dem vom letzten Jahr, aber er hatte noch Reserven, die ihn allein allerdings nicht zur nächsten Gruppe und somit nach vorne gebracht hätten.
Das ist ein Nachteil, wenn man so weit vorn startet, da kommt keiner von den hinteren Blöcken mehr heran, geschweige denn vorbei.
Aber beachtet das AK Ergebnis von Udo!
Noch leicht euphorisiert, haben wir auf dem Weg zum Hotel unsere Heldentaten ausgetauscht.
Nachmittags dann gab es das vorläufige Endergebnis, dass ich euch nicht vorenthalten möchte.
Cyclassics 2011 (102,60 km)
ca. 12.780 gemeldete Starter
Platz Platz AK (von) Fahrzeit Schnitt
Udo 1.192 112 (2.082) 02:39:31 38,59
Bernhard 720 339 (4.907) 02:36:27 39,35
Alles in Allem ein sehr ge...., geniales Wochenende.