So, da habe ich mich pünktlich zur Saisoneröffnung selber ausser Gefecht gesetzt. Skifahren ist dann doch keine optimale Saisonvorbereitung. Kreuzbandriss, Innenband angerissen. 3 Wochen stillgelegtes Bein mit erschreckendem Muskelschwund liegen hinter mir, in 3 Wochen darf ich dann auf die Rolle Muskel aufbauen und draussen fahren ist ab Mitte Juli wieder drin.
Aber die diesjährigen Randbedingungen der Tour d'energie machen es etwas leichter nicht zu fahren, auch wenn es natürlich schmerzt zuzusehen. Verlängerung der Strecke auf 100 km und den Termin 2 1/2 Wochen früher als letztes Jahr. Dazu das, womit nach dem Wetter der letzte Jahre zu rechnen war: typisches April-Wetter mit 10 Grad und Nieselregen. Dafür kann natürlich der Veranstalter nix. Erst einmal bin ich dem Organisationsteam sehr dankbar dafür, daß in Südniedersachsen dieses Jahr wieder mit viel persönlichem Engagement ein solches Event auf die Beine gestellt wird. In der Presse wurde die neue Streckenführung ja sehr positiv dargestellt, persönlich habe ich aber auch einige kritische Stimmen gehört von denen nix zu lesen war.
Zu dem frühen Termin für 20 km mehr zu trainieren ist für die meisten Fahrer die nicht unter die ersten 300 fahren und eher Hobby- und Gelegenheitsfahrer sind schon nicht so einfach. Wäre mir das Kreuzband nicht dazwischen gekommen hätte ich sicherlich auch nicht den Leistungsstand vom letzten Jahr erreicht, dazu ist das Rennen zu früh in der Saison. Sicherlich macht es für Top-Fahrer das Event attraktiver und der Veranstalter schielt auf Wachstum. Aber ob das so erstrebenswert ist die zweite Frage. Die Tour d'energie lebt doch von der noch relativ familiären Atmosphäre und der überschaubaren Größe des Rennens. Die Vattenfall Cyclassics z.B. sind sehr viel unangenehmer zu Fahren, dort hatte ich schon einige brenzlige Situationen, von Göttingen kenne ich das nicht. Und ich las neulich, daß die Tage vor und nach dem 20. April statistisch bekannt sind für einen Kälteeinbruch, vorgezogene Eisheilige sozusagen. Die letzten Jahre hatten wir halt Glück. Rechnen muss man natürlich mit jedem Wetter, aber bei 20 Grad und Sonne macht es einfach mehr Spaß 😉
Von daher meine Wünsche für nächstes Jahr: Den Termin wieder in den Mai legen, dann macht das Training wieder mehr Spass und man schafft auch die lange Strecke dann mit Anstand. Optimal wäre dann eine dritte Strecke (so wie in Hamburg: 50 km, 100 km und 150 km). Ich sehe ein das übersteigt wahrscheinlich den organisatorischen Aufwand, aber wenn man das Rennen attraktiver machen will und sich weiter auf Wachstum setzt ist das natürlich ein Ansatz für die Zukunft.
Und persönlich würde ich mir wünschen, daß nicht nur das Vorjahres-Ergebnis bei der Startblockeinteilung berücksichtigt wird, sondern die Platzierung des letzten Starts (so ist es bei den Cyclassics). So werde ich meinen Startblock B nach meiner Verletzung dieses Jahr wegen Nichtteilnahme gegen den letzten Startblock eintauschen müssen.
Trotz der kritischen Betrachtung vielen Dank an die sicherlich auch dieses Jahr wieder vorbildliche Organisation, ich weiss man kann es natürlich nicht allen Recht machen und das sind natürlich Überlegungen damit es nächstes Jahr noch besser wird 😉
So, nun wollen wir aber erst mal wieder ins hier und jetzt kommen: Ich wünsche allen Startern dieses Jahr ein gutes Rennen, kommt vor allen Dingen gesund wieder rein, es bleibt trocken und die Sonne kommt raus!
... und ich wäre so gerne morgen dabei ...