Hallo liebe Radar´ler und sonstige Teilnehmer an unserem beliebten und (weitgehend) dopingfreien Göttinger Radrennen,

hier ist sie also wieder, die mitleidlose Statistik, die Stärken und Schwächen im Vergleich zum Vorjahr gnadenlos aufdeckt. Dieses Jahr sogar erstmals mit der Bergwertung.

Dutzende rotweingeschwängerte lange Winterabende mit Knabberzeug und Marzipankartoffeln, fehlende Trainingskilometer wegen chronischer Unlust oder schlechtem Wetter – oder beidem zusammen; zu viel Stress im Job, nölende Kinder und Partner, selbst wenn man nur viermal die Woche trainiert oder es vorzieht, den einzigen Jahresurlaub mit weiteren bekloppten Radverrückten auf weit entfernten Inseln zu verbringen und viele Handicaps mehr, in der Statistik wird alles aufgedeckt.

Umso strahlender erscheinen dann die leuchtenden Rennradvorbilder, allen voran unser Sportfreund Eric, der einmal mehr mit dem begehrten grünen Trikot des Schnellsten ausgezeichnet wurde und das mit einer Zeit, mit der er bei den Frauen schon fast auf das Podest gekommen wäre (das sollte aber kein Anreiz für operative Eingriffe geben).

Herzlichen Dank auch noch einmal an Heinrich und seine Familie für die Ausrichtung der After-Race-Party. Ich hoffe Heinrich, Du hast es nicht bereut und die Wohnung ist wieder in einem betretbaren Zustand.

Meine persönlichen Helden sind wie immer die, die sich in einer Mischung aus Trotz, Ignoranz und Todesverachtung teilweise völlig unvorbereitet in dieses Event stürzen und es vermutlich schon nach der ersten Tempoverschärfung in der Einrollphase auf der Godehardstraße das erste Mal bereut haben, sich nicht doch zuhause auf das gemütliche Sofa gelegt zu haben. So wie das unser ansonsten für seinen Trainingsfleiß bei jedem Wetter bekannter und berüchtigter Sportfreund Jens, genannt Ete, Osthoff getan hat (Jens, es sei noch einmal verziehen).

Beeindruckend der Einbruch von Olaf am Hohen Hagen; mit fast fünf Minuten Rückstand dort zu Vera dann doch noch am Ende fast 8 Minuten schneller gewesen zu sein zeugt davon, dass bei besseren Bergfahrerqualitäten wieder ganz andere Durchschnitte möglich wären. Der körperliche Verfall innerhalb nur eines Jahres ist allerdings schon bedenklich. Kann aber auch immer an der Tagesform (oder an der Nacht davor) gelegen haben.

Unfassbar auch die Präzision von Rainer, der es tatsächlich geschafft hat, den Platz 1.524 aus dem Vorjahr punktgenau zu treffen. Es zeigt, dass Apotheker nicht nur Pillen sondern offenbar auch Platzierungen sehr genau abzählen können.

Frank hat sich als neues Mitglied super geschlagen, vor vier Monaten wusste er noch gar nicht, was Klickpedale sind und versuchte immer, auf dem Rennrad mit dem Rücktritt zu bremsen und schon hat er einen satten 29ér Schnitt hingelegt. Respekt.

Alle Starter auf der kurzen Strecke sind durchgekommen, herzlichen Glückwunsch dazu. Insbesondere auch Kristina Glomb, die sich diese Quälerei auch das erste Mal angetan hat. Fans haben berichtet, Uwe hätte am Hohen Hagen so locker und entspannt ausgesehen wie man es sonst von ihm nur nach dem vierten Weizenbier kennt, da wäre wohl bei mehr Bereitschaft zur Quälerei evtl. auch noch mehr drin gewesen.

Über Marcus ist schon in der Presse eigentlich alles gesagt. Schade, dass es mit dem angekündigten 35ér Schnitt nicht ganz geklappt hat. Aber ganz im Ernst, ich finde es toll, wie Marcus damit umgegangen ist, das war schon in meinen Augen bei allem Spaß etwas an der Grenze des Zumutbaren. Marcus, es wird höchste Zeit, dass Du wieder mehr als 128 km im Jahr Fahrrad fährst, da macht es sonst für mich auch keinen Spaß mehr.

Ich habe es jedem wohl schon dreimal erzählt, aber auch hier sei noch einmal gesagt, dass ich in einem unwiderstehlichen Zielsprint, meinem - nach Marcus - zweitem Lieblingsgegner Bernhard exakt die 10 Sekunden wieder abtrotzen konnte, die ich im Vorjahr auf ihn verloren habe. Dass dies nur möglich war, weil Bernhard sich offenbar am Hohen Hagen verfahren hat und einigen weiblichen Zuschauern die ihn mit einem italienischen Giro-Sieger verwechselt haben sollen, dort Autogramme gegeben haben soll, was man an seiner Bergzeit dort erkennt, tut dieser Tatsache natürlich keinen Abbruch.

Wenn ich es richtig sehe, hat es insgesamt rund 3.400 Anmeldungen gegeben, lt. GT-Artikel heute rund 2970 Starter und im Ziel waren dann 2.793. Somit sind alle, die ins Ziel gekommen sind schon einmal nicht bei den rund 18 % Kneifern und Schönwetterfahren (Jens, das musste nochmal sein) und somit ja automatisch schon Gewinner.

Ich bitte alle, zu denen ich sonst „Sie“ sage, hiermit um Entschuldigung. Unter Radsportlern ist das Du ja üblich – ab morgen ist das dann wieder anders. Auch die nicht-Erwähnten bitte ich um Entschuldigung, aber sonst wird das noch unerträglich länger. Wobei ich mir selbst nicht sicher bin, ob man bei dem Unsinn den ich schreibe nicht froh sein sollte, nicht erwähnt worden zu sein und ich mich eher bei den entschuldigen müsste, die ich erwähnt habe. Es soll jeder bitte so nehmen, wie es für ihn/sie am Besten ist.

Also vielen Dank noch einmal an alle Starter, die anfeuernden Fans und Familienangehörige, auch an meine Partner von R+P für das Sponsoring und an Kai Scheithauer für die Organisation, denn ohne diese Unterstützung wäre das alles gar nicht möglich.

Viele Grüße und weiterhin Kette rechts!

Euer Präsi

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