Statt Ostertraining auf Mallorca sind wir in den Ferien zu den Schwiegereltern nach Karlsruhe. Und das hiess dieses Jahr Sonnenwetter über 20° statt Wolken und kaltem Tramontana. In der Radler-Bravo hatte ich mal einen Tourenbericht über die Kaltenbronner Wand gelesen. Dort wurde der Anstieg als der "spektakulärste im Nordschwarzwald" beschrieben. Aus dem Rheintal bei ca. 115 m ü. NN geht es über Gaggenau (Home of Unimog mit einem sehenswerten Unimog-Museum) im Murgtal gemächlich hinauf bis Hilpertsau auf 184 m ü. NN. Dann weiter mit 6-8% hinauf nach Reichental wo die steilste Rampe beginnt die sich über 3 km mit bis zu 16% zieht. Die letzten 5-6 km geht es dann mit max. 8% bis zur Passhöhe Schwarzmiss (933 m ü. NN) hinauf. Von dort kann man noch ein paar Meter höher auf einem Waldweg bis zum Bismarkturm der einen schönen Blick über das Rhein-Tal bietet. Dann ist man auch über 1000 m gekommen, nämlich auf 1012 m ü. NN.
Bei der Anfahrt habe ich mich erst mal in Gaggenau und in Gernsbach verfranst. Dort wird die Strasse gerne mal zur Kraftfahrstrasse die bekanntermaßen von Velos nicht befahren werden darf und die Fahrradstrecke wird dann mäßig beschildert durch Wohngebiete und Parks geleitet. Sie endet dann vor einer Baustelle ohne irgendein Schild. Anscheinend noch etwas außer Hochdeutsch das der Badener nicht beherrscht. Allerdings hat mich dann ein Rennradler überholt, der mich nach Anfrage der Wegbeschreibung dann bis zum Anstieg geleitet hat. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an den unbekannten Kollegen. Der untere Teil war ganz locker, aber in Reichental ging es dann wirklich zur Sache. Das ist dann hoher Hagen an den sich oben sofort der Bramwald anschliesst. Die Kulisse ist natürlich gewaltiger. Gibt während des Schwitzens schöne Ausblicke in's Rheintal. Oben angekommen wunderte ich mich, daß mein Vormann dann die Regenjacke anzog. Während der Abfahrt wurde mir dann klar warum. Auf knapp 1000 m ü. NN waren es nur noch 13° und dann durchgeschwitzt die Abfahrt runter kühlt man schon ganz gut aus - wird jeder Alpenfahrer wissen, ich bin ja nur Flachlandtiroler ... Oben war ich dann auch noch auf dem Bismarkturm, die Ausicht lohnt sich schon. Die Abfahrt war dann nicht so entspannt. Der Strassenbelag ist ziemlich runter mit tiefen Schlaglöchern in die man mit filigranen Rennrad-Pneus nicht mit 60 km/h einschlagen möchte.
Spass gemacht hat es auch auf jeden Fall, vom Kollegen bekam ich auch das Murgtal ans Herz gelegt, also von Gaggenau weiter hinauf in den Schwarzwald bis Freudenstadt, ein moderater Anstieg in netter Landschaft. Vielleicht nächstes Mal, ich bin statt dessen nach Rastatt und über den Rhein ins Elsass. Dort im Hinterland parallel zum Rhein und prächtigem Gegenwind über Seltz und Mothem in die Pfalz zur Rheinfähre wo ich mich dann eigentlich mit der Familie im Fährhaus treffen und mich mit einem kühlen Weizen belohnen wollte. Leider hatte ich die Strecke total falsch eingeschätzt und somit auch den zeitlichen Aufwand. Weizen also weg gelassen, und die letzten 10 km nach der Fährübersetzung in Neuburgweier heimgerollt. Nach Mothem muss ich auf jeden Fall noch Mal zum Flammkuchenessen, das war ein schnuckeliger Ort den ich noch nicht kannte mit schönem Landgasthaus.
Fazit: wieder einige neue schöne Ecken in Deutschland und Frankreich gesehen und nette Leute getroffen. Das war eine echte 3-Länder-Fahrt, Baden-Elsaß-Pfalz, mit Trainingseffekt 😉
Die Bilder sind leider wieder mäßig, mein Sohn hat seine kleine Knipse nicht rausgerückt und da musste wieder mein Oldie-Taschentelefon dran. Aber besser als nix ...